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ausstellungen steiner lenzlinger 5
Vertikaler Text

MärklinWorld

24.09.2011 - 08.01.2012

Fotografien, Gemälde, Modelle und Videos zu Städten und Landschaften von 40 internationalen zeitgenössischen Künstlern, die von der Welt als konstruierter Realität fasziniert sind.

Künstler(innen):
Edwin Zwakman
Maurice van Tellingen
Joel Sternfeld
Gerda Steiner
Lytle Shaw
Michael Samuels
Frank van der Salm
Jan Ros
Tobias Putrih
David Opdyke
Thomas Struth
Tomas Wrede
Hans Wilschut
Anne Wenzel
Robert Voit
Ulrich Vogl
Rob Voerman
Leonid Zwetkow
Ante Timmermnas
Hans Op de Beeck
Myuki Okuyama
Otobong Nkanga
Gregory Crewdson
James Casebere
Balthasar Burkhard
Aalco Marke
Sonja Braas
Michaël Borremans
Oliver Boberg
Jimbo Blachly
Croy & Elser
Miklos Gaál
Stefan Mörsch
Maartin Luijendijk
Mark Lewis
Jörg Lenzlinger
Friedrich Kunath
Krijn de Koning
Bodys Isek Gingelez
Willem van den Hoed
Peter Bialobrzeski

Die Ausstellung MärklinWorld zeigt Fotografien, Gemälde, Modelle und Videos von Städten und Landschaften von 40 internationalen zeitgenössischen Künstlern, die eine Faszination für die Welt als konstruierte Realität haben. Märklin ist der Markenname eines deutschen Unternehmens, das seit 1891 Modelleisenbahnen für Enthusiasten herstellt, die eine Miniatureisenbahn zu Hause (und vorzugsweise heimlich auf dem Dachboden) haben und damit Produzent und Regisseur ihrer eigenen, oft nostalgischen Welt sind. Eine MärklinWorld als künstlich gestaltete Welt, die die Realität imitiert und sublimiert. Mit MärklinWorld zeigt KAdE, dass die Landschaft eine große Inspirationsquelle für Künstler ist. Sie verstehen es, das Ganze auf ihre Weise in Kunstwerke zu übersetzen, die sich auf die Realität beziehen und gleichzeitig mit deren Irrealität spielen. Auf diese Weise wird man ständig an verschiedene Dinge erinnert und der Reichtum der Landschaft wird berührt.

Ein Zug mit einer Kamera von KAdE
Das Herzstück der Ausstellung ist eine 60 Meter lange Modelleisenbahn (Gleis 1), die nach einem vom Stadtplanungsbüro POSAD aus Den Haag entworfenen Muster verlegt wurde. Der Zug fährt durch die Installationen der acht Künstler und filmt sie unmittelbar von innen. Als Besucher kann man an den Installationen vorbeigehen und sie so aus der Vogelperspektive" betrachten. Die Bilder aus dem Zug werden sofort live auf die Wand projiziert, so dass man dieselbe Landschaft auch von innen, als "Zugpassagier", erleben kann. So entsteht ein multipler Blick auf die künstlerische Modellwelt, in der man sowohl die Urbanität als auch die Natur durchquert.

Die Künstler, die die Installationen speziell für KAdE geschaffen haben, sind: Krijn de Koning (NL, 1963), The Chadwicks (US), Friedrich Kunath (US, 1974), Tobias Putrih (SI, 1972), Gerda Steiner & Jörg Lenzlinger (CH, 1967 & 1964), Ante Timmermans (BE, 1976), Leonid Tsvetkov (US, 1980) und Rob Voerman (NL, 1966).

Landschaften und Traumwelten
In der Installation "Echo" von Ante Timmermans verwandelt schwarzes Licht Holzpaletten in Wolkenkratzer. In deren Grundriss spiegelt Timmermans den Grundriss der Eisenbahn wider. Rob Voermans Installation bietet tatsächlich eine Alternative zu geordneten Städten. Mit Pappe, Altholz und Bienenwachs schafft er einen baufälligen Raum, der auf das Rietveld Schröderhuis in Utrecht verweist. In diesem Raum befindet sich ein von einem modernistischen Viertel abgeleitetes Modell, mit dem Voerman versucht, eine Vision der Rolle der Architektur in sozialen Fragen zu entwickeln. Der Zug fährt auch an Landschaften, ja sogar an Traumwelten vorbei. So lassen die Schweizer Gerda Steiner und Jörg Lenzlinger farbige Kristalle zwischen echten Ästen wachsen, die während der gesamten Ausstellung weiterwachsen.

Fotografien, Gemälde, Modelle und Videos von Städten und Landschaften
Fotografien, Gemälde, Modelle und Videos von Städten und Landschaften aus realen und konstruierten Welten sind im ersten und zweiten Stock der Ausstellung zu sehen. Die Künstler spielen mit der (Un-)Authentizität der Realität und geben einen anderen Blick auf die vertraute Umgebung.

Mit Werken von: Olivier Boberg (DE, 1965), Michael Borremans (BE, 1963), Sonja Braas (DE 1965), Eelco Brand (NL, 1969), Balthasar Burkhard (CH, 1944-2010), James Casebere (US, 1953), Croy & Elser (DE, 1970 & 1972), Miklos Gaál (FI, 1974), Willem van den Hoed (NL, 1965), Bodys Isek Kingelez (CD, 1948), Martin Luijendijk (NL, 1958), Stephan Mörsch (DE,1974), Otobong Nkanga (NG, 1974), Peter Bialobrezki (DE, 1961), Mark Lewis (CA, 1958), Miyuki Okuyama (JP, 1973), Hans Op de Beeck (BE, 1969), Jan Ros (NL, 1961), Frank van der Salm (NL, 1964), Michael Samuels (UK, 1964), Joel Sternfeld (US 1944), Thomas Struth (DE, 1954), Maurice van Tellingen (NL, 1957), Ulrich Vogl (DE, 1973), Robert Voit (DE, 1969), Hans Wilschut (NL, 1966) und Edwin Zwakman (NL, 1966).

Was ist noch real?
Echte und konstruierte Städte und Landschaften gehen in den Kunstwerken ineinander über. Reale Landschaften wirken unwirklich, während gemachte Landschaften vertraut erscheinen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, was an der Außenwelt, die zum Teil menschengemacht oder konstruiert ist, noch real ist. Die Künstlerinnen und Künstler von MärklinWorld verpacken diesen befremdlichen Aspekt in ihren Arbeiten, in denen immer etwas nicht ganz zu stimmen scheint.

Die Manipulation der Realität wird in der Fotografie auf unterschiedliche Weise eingesetzt. Oliver Boberg und Edwin Zwakman erstellen beide zunächst ein Modell und fotografieren es dann. Auf den Fotos sehen Bobergs Landschaften ununterscheidbar von der Realität aus, während Zwakman bewusst Verwirrung stiftet, indem er zeigt, dass etwas nicht stimmt.

Sogar die reale Welt kann trügerisch aussehen, wenn sie fotografiert wird. Miklos Gaál zum Beispiel setzt Unschärfe ein, um das Gefühl für den Maßstab verschwinden zu lassen. In seinen Landschaften, die meist von oben fotografiert werden, wirken die Menschen wie kleine Puppen in einer Miniaturlandschaft. Sonja Braas konzentriert sich in ihrer Fotografie auf die Natur. Sie fotografiert reale Landschaften und Dioramen in Naturkundemuseen. Die reale Natur wirkt unecht, während die Kulisse des Museums realistisch erscheint.   

Das Spannungsverhältnis zwischen echt und unecht wird nicht nur in der Fotografie, sondern auch in anderen Medien erforscht. So malte Michaël Borremans eine Gruppe von Menschen, die eine Miniaturlandschaft bauen. Jan Ros abstrahiert die Landschaft in seinen Gemälden, indem er den Leitplanken eine prominente Rolle als verschwommene Linie im Bild einer Autobahn zuweist. Ulrich Vogl stellt in einer Installation eine nächtliche Stadt dar, in der nur Lichter zu sehen sind. Vierzehn Diaprojektoren, die in sich schon eine Landschaft bilden, projizieren die winzigen Punkte.       

Bunte Papierhäuser
Außerdem wird eine Auswahl von 387 Miniaturhäusern von Peter Fritz zu sehen sein. Im Jahr 1993 entdeckte der Künstler Oliver Croy in einem Wiener Trödelladen eine Sammlung von 387 Miniaturhäusern. Croy kaufte alle Modelle, die sich als von Peter Fritz (+1992), einem Wiener Versicherungsangestellten, angefertigt herausstellten. Gemeinsam mit dem Architekturkritiker Oliver Elser rief er im Jahr 2000 das Fritz-Studien-Projekt ins Leben, bei dem Künstler und Architekten diese originalen Modellhäuser analysierten. Alle 387 Modellhäuser entpuppten sich als Entwürfe für "noch zu bauende" Architektur, die der Phantasie von Peter Fritz entsprungen waren, der ein Ferienhaus in der Nähe von Wien besaß.

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24.08.2024 - 05.01.2025
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