One Way Ticket to Mars lässt die Besucher verschiedene Aspekte der Reise und des Aufenthalts auf dem Mars erleben. Wie widerspenstig sind die Bedingungen auf dem neu entdeckten Planeten? Ist das Leben auf dem Mars eine beängstigende oder nur eine verlockende Vorstellung? Ab dem 21. September zeigt die Kunsthal KAdE eine schier unmögliche Reise. Eine Ausstellung in vier Handlungssträngen: der Wunsch, die Reise, der Aufenthalt und das Heimweh. Mit neuen und bestehenden Werken von Künstlern, Designern, Architekten und Wissenschaftlern aus dem In- und Ausland.
"Es ist eine Ausstellung, die in atemberaubender Vielseitigkeit den roten Planeten, die Reise dorthin, die Schönheit der Sterne und natürlich die große Frage nach dem Warum beleuchtet" (NRC). *****
Für die Ausstellung hat der Wissenschaftsjournalist Govert Schilling eine Zeitleiste mit den wichtigsten Höhepunkten und einzigartigen Objekten aus der Weltraumgeschichte des Mars zusammengestellt. Außerdem zeigt er die Schönheit des Planeten mit Fotos von NASA und ESA.Überblick über die Halle One Way Ticket zum Mars, Kunsthal KAdE 2019. Links: Roland Sips, Monument, 2001. Rechts: Thomas Ruff, 13h 00m | -40 Grad, 1989, c/o Pictoright Amsterdam 2019. Foto: Mike Bink
Leben auf dem Mars
Der Mars ist der Planet, der der Erde am nächsten ist. Bereits 1659 kartierte Christiaan Huygens den Planeten. Im Jahr 2011 hat die Organisation aus Amersfoort Mars Eins Pläne zur Gründung einer Kolonie auf dem Mars bekannt. Innerhalb kurzer Zeit meldeten sich eintausend Bewerber für eine einfache Reise zum Mars an. Elon Musk von SpaceX rechnet damit, dass es möglich sein wird, ab 2024 eine Mars-Basis zu errichten. Die NASA fragt sich, ob sie ab 2030 eine bemannte Mars-Mission starten kann.
"Typisch für das stets eigenwillige KAdE, ein so anregendes und aktuelles Thema als Ausgangspunkt für eine Ausstellung zu nehmen. Geschickt als imaginäre Reise konzipiert" (de Volkskrant). ****
Phantasievolle Kunst
Woher kommt diese Suche nach dem Unbekannten? Die Kunst eignet sich hervorragend, um eine Reise zu einem unentdeckten Ziel darzustellen. Für die Ausstellung visualisieren die Künstler und Designer mögliche Ergebnisse. Sie zeigen Hindernisse auf und schlagen Lösungen vor. Die Arbeiten von Jan Fabre, Carel Willink, Tom Claassen und anderen werden neben denen einer jüngeren Generation von Künstlern und Wissenschaftlern wie Luke Jerram und Angelo Vermeulen gezeigt.
Ein besonderes Werk in der Ausstellung ist eine Punktmalerei für den Mars von Damien Hirst. Im Jahr 2003 brachte der Wissenschaftler Colin Pillinger Hirsts Werk an Bord der Raumsonde Beagle 2, eines unbemannten Raumschiffs, das nach Anzeichen von Leben auf dem roten Planeten suchen sollte. Eine Zeit lang verlor die NASA den Kontakt mit der Sonde, doch Anfang 2015 wurde bekannt, dass das Raumschiff tatsächlich auf dem Mars gelandet war. Damien Hirst zufolge würden die Marsmenschen sein Werk zu schätzen wissen: "Wenn sie Augen haben, werden sie es lieben".
"Was hat es mit dieser Marsreise auf sich, dass sie die Fantasie so anregt? Die Kunsthal KAdE in Amersfoort enträtselt diese Fantasie in einer ehrgeizigen Ausstellung mit Werken von Künstlern und Wissenschaftlern - und gibt kritische Kommentare ab" (Het Parool).
Handlungsstränge
In vier Handlungssträngen entfaltet sich die Geschichte der Reise zum Mars: Sehnsucht, Reise, Aufenthalt und Heimweh. Die Neugierde auf das Unbekannte und der ständige Wunsch, über sich selbst hinauszuwachsen, werden sofort beim Betreten des Museums geweckt. In der dunklen Haupthalle schwebt ein leuchtender, kolossaler Mars-Globus mit einem Durchmesser von 6 Metern im Raum. Das Werk wurde vom britischen Künstler Luke Jerram geschaffen und von der Kunsthal KAdE in Auftrag gegeben.
Henk Stallinga, Heimweh, 2019. Foto: Mike Bink
Die Reise zum Mars dauert derzeit etwa acht Monate. Edith Dekyndt visualisiert auf poetische Weise das Gefühl der Schwerkraft, das sich auf dem Weg dorthin einstellt. In ihrem Video Langsames Objekt Nr. 4 lässt sie ein Gummiband in ihrer Hand auf und ab tanzen. Im nächsten Raum befindet sich der Besucher auf dem Mars. In der Arbeit Zeitmesser Katie Paterson macht sich ein Bild vom Lauf der Zeit in unserer Galaxie. Auf dem Mars dauert ein Tag 24 Stunden, 37 Minuten und 22.663 Sekunden. Schließlich werden die Besucher mit dem Gefühl des Heimwehs konfrontiert. Die Kunsthal KAdE hat eine Reihe von Menschen, vom Raumfahrtspezialisten bis zum Philosophen, gefragt, was sie mit auf den Mars nehmen würden, um ihr Heimweh zu lindern. Henk Stallinga hat eine Installation geschaffen, die den großen Abwesenden auf dem Mars symbolisiert: das Meer. In seinem Werk hören und sehen wir die Brandung an der Küste.
Die Ausstellung wird von einem Essay des Soziologen und Schriftstellers Ruben Jacobs begleitet. Jacobs schreibt über die Sehnsucht nach dem Mars und wirft dabei kritische Fragen auf. So sagt er zum Beispiel: "Der Wiederaufbau einer Biosphäre auf einem sehr menschenfeindlichen Planeten wie dem Mars ist immer noch um ein Vielfaches schwieriger, als unseren eigenen Planeten bewohnbar zu halten".
Teilnehmende Künstler: Carolien Arnold (NL, 1976); Tom Claassen (NL, 1964); Edith Dekyndt (BE, 1960); Layla van Ellen (NL, 1993); Jan Fabre (BE, 1958); Karl Hans Janke (DE, 1909-1988); Damien Hirst (UK, 1965); Luke Jerram (UK, 1974); Ryoichi Kurokawa (JP, 1978); Lena Lapschina (RU, 1965); Lucy McRae (UK, 1979); Bjørn Melhus (DE, 1966); Constant Nieuwenhuijs (NL, 1920-2005); Olphaert den Otter (NL, 1955); Katie Paterson (UK, 1981); Michiel Pijpe (NL, 1981); Thomas Ruff (DE, 1958); Tomas Schats (NL, 1976); Roland Sips (NL, 1954-2012); Spullenmannen (NL); Henk Stallinga (NL, 1962); Franziska Steingen (DE, 1988); Tobias Tebbe (NL, 1980); Angelo Vermeulen (BE,1971 ); Carel Willink (NL, 1900-1983)
Beitrag des Samsung Art & Design Institute:
Im Rahmen des Kurses "Creative Computation (Computer Design Strategy)" erhielten die Studenten des Samsung Art & Design Institute (SADI) in Seoul von der Dozentin und bildenden Künstlerin Hyojung Seo folgende Aufgabe für die Ausstellung:
Was würden Sie mit auf den Mars nehmen? Entwerfen Sie etwas mit Bewegung und Interaktion, das Ihnen das Heimweh auf dem Mars nehmen würde.
Studenten: Junghyun Lee / Yujeong Heo / YeJin Jeon / GyeongJin Kim / Wonmo Yoo / Bumjin Hong / Seo jung Kim / Yunha Kim / Hyeri Jang / Yu Bin Jung / Youngjin Seo / Hyunyeol Shin / Hyunbin Oh / Haram Lee / Junghyun Kim / Young Jun Jung / Hongji Kim / Donghwa Hong / Byounghun Kang / Yeonhwa Oh / Myung hoon Kim / Hyeryeon Yu / Eunchong Kim / Soon Ung Park / Jihoon Nam / Seonguk Kim / Geonhee Han / Yoo Kyung Ham / Jaehyeon Kim / Sunwoo Keel / Seo Jin Lee / Goeun Park / Hyunjoon Kang / Hyejeon Ryu / Hey Rin Lee / Leejin Yoon / Jieun Bong / Hayeon Jeong / Yejung On / Dongjae Koo / Baehoon Kang
Anleitung: Hyojung SEO / Professor am Samsung Design Institute Seoul (SADI)
Die Ausstellung wird mitfinanziert von:
Dank an den Mondriaan-Fonds für die Entschädigung der Künstlerhonorare.