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Kunsthal KAdE: Per Kirkeby, London, 1986 & Paris, 2017, mit freundlicher Genehmigung von Axel Vervoordt Gallery & Galleri Susanne Ottesen. Lisa Couwenbergh, Wie Menschen und Sonnen und Städte sterben, 2022. Bart Lunenburg, Ziegelsteinweben, 2022. Wim Delvoye, Betonmühle, 1993. Fotografien: Mike B
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10.09.2022 - 08.01.2023

Die Ausstellung BAKSTEEN ist eine Hommage an das Material mit Arbeiten von mehr als 50 Künstlern, Architekten und Designern aus dem In- und Ausland.

Ziegel, wir sehen ihn jeden Tag. Ein altes Baumaterial, das in unserer Umgebung sowohl für den Bau von Mauern als auch von Gehwegen verwendet wird. Die Ausstellung BAKSTEEN würdigt das Material mit Arbeiten von mehr als fünfzig Künstlern, Architekten und Designern aus dem In- und Ausland. In neuen und bestehenden Arbeiten zeigen sie die Schönheit und Ausdruckskraft des gebrannten Steins. BAKSTEEN ist jetzt in der Kunsthal KAdE, in der Elleboogkerk und auf einer Tour durch Amersfoort zu sehen mit neuer Irrsinn und bestehenden Immobilien.


Judith van Meeuwen, Ausstellungskuratorin: Der Reiz von Backsteinmauern liegt in den Tausenden von Variationen in Größe, Form, Farbe, Textur und Wiederholung begründet. Daneben ist es aber auch die Schichtung der Inhalte, die das Material einzigartig macht. Derselbe Ziegelstein, der jemandem ein Gefühl der Sicherheit vermittelt, kann als Waffe in einer Rebellion dienen.

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Raumansicht bemalter Ziegel in der Kunsthal KAdE. Foto: Mike Bink

Vielseitiger Ziegelstein

Eine bemerkenswerte Anzahl von bildenden Künstlern fühlt sich dem Ziegelstein verbunden. In der Kunsthal KAdE zeigen mehrere Künstler seine ästhetischen und symbolischen Aspekte. Die Fotografin Caroline Heinecke ehrt die Sammlung eines Ziegelsammlers mit einer Fotografie des Ziegels auf einem Sockel. Suzie van Staaveren konzentriert sich in ihrer farbenfrohen Skulptur auf die Kraft der Wiederholung. Der bemalte Ziegelstein wird mit neuen Arbeiten von Florens Kool und Lisa Couwenbergh vorgestellt. Speziell für diese Ausstellung hat Bart Lunenburg einen Aufenthalt in Landgut Doornburgh wo er den Mauerziegel in Bezug auf die Technik des Webens untersuchte.

Die Symbolik des Ziegels wird in Makkink & Beys "Washhouse" deutlich. Hier vermittelt der Ziegel ein Gefühl der Sicherheit. Lara Almarceguis Fotografie eines Schutthaufens, auf dem einst ein Haus stand, veranschaulicht den Verfall. Die Kunsthal KAdE zeigt den Ziegelstein auch als Mittel des Protests, mit Fotografien der Nieuwmarkt-Proteste von Karel Wetselaar und Ballastziegeln von alten VOC-Schiffen, die ausgestellt sind. Shilpa Gupta lässt die Besucher erleben, wie es ist, Grenzen zu überschreiten, während man über eine Ziegelmauer läuft. Eine kleine Präsentation in der Kunsthal KAdE befasst sich mit den verschiedenen Facetten der Technik: von den Ziegeleien vergangener Zeiten über die Roboter-Mauermaschine bis hin zur Ziegeldrohne.

Per Kirkeby in der Haupthalle

Die Schönheit des Materials kommt in den monumentalen Strukturen des Dänen Per Kirkeby deutlich zum Ausdruck. Besonders hervorzuheben ist die Wiederaufführung zweier wichtiger Projekte des Künstlers, "London" und "Paris", in der Haupthalle der Kunsthal KAdE. Kirkeby wollte, dass alle Versionen seiner Skulpturen mit lokalen Materialien und von lokalen Handwerkern gebaut werden.

Seit 1973 fertigt Kirkeby Backsteinskulpturen an, die an Formen und Gebäude von seinen Reisen erinnern. Die Strukturen haben keine offensichtliche Funktion, wie die Folly's aus dem England des frühen 19. Jahrhunderts: törichte Konstruktion ohne Funktion, nur um die Schönheit zu genießen.

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André Pielage, Heemtuin, 2022. Foto: Mike Bink

Folly ist in der Stadt

Speziell für diese Ausstellung hat die Kunsthal KAdE sieben Künstler gebeten, einen Folly aus Backstein zu entwerfen: Floris Alkemade, ATMosphere (Antal Bos, Thijs Trompert, Marisja Smit), Olivier Goethals, André Pielage, Jan Poolen, Office Winhov und Baukje Trenning. Sechs Folly's werden im Juli und August über die ganze Stadt verstreut eingemauert. Die Folly's sind Teil einer besonderen Route entlang besonderer Ziegelsteine in der Stadt Amersfoort. Die Broschüre mit der Backsteintour ist ab dem 10. September im KAdEShop erhältlich. Die Tour wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturzentrum FAsadE und dem Rijksdienst voor Cultureel Erfgoed entwickelt.

ausstellungen keine achtundzwanzigsteraugustzweitausendundneunzehn 2019 foto mike bink Ugo Rondinone, achtundzwanzigsteraugustzweitausendundneunzehn, 2019, mit freundlicher Genehmigung von Kamel Mennour, Paris. Foto: Mike Bink

Skulpturenpark Elbow Church

Nur einen Steinwurf von der Kunsthal KAdE entfernt liegt die Elleboog-Kirche. Aufgrund ihrer großen Grundfläche eignet sich die Kirche gut für einen regelrechten Skulpturenpark mit Werken von u. a. Jennifer Tee, Marlon de Azambuja, buro BELéN und Filip Dujardin. Beim Betreten der Kirche wird man von einer Wand des mexikanischen Künstlers Bosco Sodi empfangen. Der Künstler lädt die Besucher ein, die Mauer Stein für Stein abzutragen: ein physischer Akt mit symbolischer Bedeutung. Schüler der MBO-Gebäudetechnik mauern während der Tage des offenen Denkmals live ein besonderes Werk.

Katalog

Ein Katalog wird die Ausstellung begleiten. Der Katalog enthält eine Studie über Ziegelkunstwerke weltweit. 

Bildredaktion: Machteld Leij
Texte: Judith van Meeuwen / Robbert Roos / Lara Stolwerk / Josephine Glazener
Einführung: Judith van Meeuwen
Endredaktion und Recherche: Lara Stolwerk
Gestaltung: Nick Busch

Die Ausstellung BAKSTEEN wird kuratiert von Judith van Meeuwen, Lara Stolwerk und dem KAdEteam.

Künstler, Designer und Architekten: 

Floris Alkemade (NL, 1961) | Lara Almarcegui (ES, 1972) | Marlon de Azambuja (BR, 1978) | ATMosphere (NL, Gruppe) | Iwan Baan (NL, 1975) | Buro Belén (NL, Gruppe) | Willem Besselink (NL, 1980) | Marcel Broodthaers (BE, 1924-1976) | Lisa Couwenbergh (NL, 1953) | Ronny Delrue (BE, 1957) | Wim Delvoye (BE, 1965) | Filip Dujardin (BE, 1971) | Latifa Echakhch (MA, 1974) | Harun Farocki (CZ, 1944-2014) | Olivier Goethals (BE, 1980) | Wei Guangqing (CH, 1963) | Shilpa Gupta (IN, 1976) | Jasper Hagenaar (NL, 1977) | Caroline Heinecke (DE, 1986) | Bijoy Jain (IN, 1965) | Immo Jalass (DE, 1938) | Chris Kabel (NL, 1975) | Per Kirkeby (DK, 1938-2018) | Florens Kool (NL, 1988) | John Körmeling (NL, 1951) | Peter Land (DK, 1966) | Sol LeWitt (US, 1928-2007) | Evert Jan Ligtelijn (NL, 1893-1975) | Bart Lunenburg (NL, 1995) | Casper Luyken (NL, 1672-1708) | Studio Makkink & Bey (NL, Gruppe) | Hendrik Willem Mesdag (NL, 1831-1915) | Koen Mulder (NL, 1971) | Lennart de Neef (NL, 1990) | Lieven Nijs (BE, 1976) | Claes Oldenburg (SE, 1929-2022) | Oscar Abraham Pabón Morales (VE, 1984) | André Pielage (NL, 1975) | Giovanni Battista Piranesi (IT, 1720-1778) | Jan Poolen (NL, 1955) | Roger Raveel (BE, 1921-2013) | Ugo Rondinone (CH, 1964) | Jan Hein van Rooy (NL, 1940) | Sandberg Institute o.unter der Leitung von. Lotje van Lieshout | August Sander (DE, 1876-1964) | Cornelia Schaap-Roozendaal (NL, 1901-1981) | Tanja Smeets (NL, 1970) | Bosco Sodi (MX, 1970) | Omar Sosa (ES, 1983) | Toni Spyra (DE, 1981) | Suzie van Staaveren (NL, 1991) | Ad Swinkels (NL, 1940) | Jennifer Tee (NL, 1973) | Joost van den Toorn (NL, 1954) | Baukje Trenning (NL, 1969) | Veron Urdǎrianu (RO, 1951) | (RO, 1951) | Gijs Van Vaerenbergh (BE, Gruppe) | Johan Marinus de Vries (NL, 1892-1982) | Marijke van Warmerdam (NL, 1959) | Jan Weissenbruch (NL, 1822-1880) | Karel Wetselaar (NL, 1935-2017) | Office Winhov | Hendrik Jan Wolter (NL, 1873-1952) | Héctor Zamora (MX, 1974) | Dolf Zwerver (NL, 1932-2010) 

 

Die Ausstellung BAKSTEEN wurde finanziell ermöglicht durch die Gemeinde Amersfoort, den K.F. Hein-Fonds, den Prinz-Bernhard-Kulturfonds, den Mondriaan-Fonds (Künstlerhonorar) und die Stichting Stokroos für den Beitrag zum Projekt Bart Lunenburg.

Die Herstellung der Folly's wurde mit Hilfe von Ella Derksen von Embedding The Arts realisiert. Der Bau der Folly's und andere Maurerarbeiten werden dank VANLAGEN Metselwerken (Marjan van Lagen, Johan van Lagen und Team Erik Hop, Ruben Boorsma, Herman Maassen, Frans van de Lustgraaf, Robin Joosten, Jan van de Mheen), Verein Koninklijke Nederlandse Bouwkeramiek (Ewald van Hal, Raimond Nuvelstijn, Arie Mooiman), Henk Engels BV, Ziegelhersteller (GDS Keramiek, Rodruza, Steenindustrie Strating, Vandersanden, Wienerberger, Zilverschoon Randwijk), Drystack (Dennis Deen), Karbouw (Marco Berger, Berry van Peursum), Remix Droge Mortel BV (Hans Bouwman), Preco (Teus Kuijsten), Plegt Vos (Theo Opdam), T. van den Burg Grond- en Sloopwerk (Teus van den Burg), Rob Albers bouwtechniek (Rob Albers), Earthy (Robert van Ieperen), ZEEP Architects & Urban designers (Chris van Uffelen, Jan Poolen, Jeroen Pot, Lotte van Voomveld, Lennaert Heet), ABC Vastgoed (Marcel Loosen), Het Eemklooster (Michiel Krutzen, William Wassenaar).

Weitere Mitwirkende an der Ausstellung waren: FASadE (Irene Edzes, Lotte Schuitemaker), Buitenplaats Doornburgh, Schipper Bosch (Bart Schoonderbeek, Michel Schoonderbeek), De Nieuwe Stad (Marike de Meester), Bouwmensen Amersfoort (Jeroen van Drie, Frank de Wit, Martin Cramer), MBO Amersfoort School for Technology (Eric Ockhuijsen), Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed (Michiel van Hunen, Albert Reinstra), Van de Burgt & Strooij und Gemeente Amersfoort (Leontine Sies, Micha de Haas, Sandra Hovens).

Ausstellungen Logoübersicht

Dank an Künstler, Designer, Architekten und Leihgeber.

Backstein, so viel mehr als nur Baustein!

Caroline Heinecke, Meister der Dinge, Sammlung von Ziegelsteinen, 2020, Foto, Fine Art Print auf Hahnemühle Papier, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin
Caroline Heinecke, Masters of Things, Bricks, 2020, Foto, Fine Art Print auf Hahnemühle Papier, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin

Kunsthal KAdE: Per Kirkeby, London, 1986 & Paris, 2017, mit freundlicher Genehmigung von Axel Vervoordt Gallery & Galleri Susanne Ottesen. Lisa Couwenbergh, Wie Menschen und Sonnen und Städte sterben, 2022. Bart Lunenburg, Ziegelsteinweben, 2022. Wim Delvoye, Betonmühle, 1993. Fotografien: Mike B
Elbow Church: Ugo Rondinone, achtundzwanzigsteraugustzweitausendundneunzehn, 2022. Latifa Echakhch, Tkaf, 2011-2012, mit freundlicher Genehmigung von Kamel Mennour, Paris. Filip Dujardin, Ziegeltopographie, 2022, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Galerie valerie_traan. Peter Land, Sprin
Floris Alkemade, Das Labyrinth der Lust, 2022. Foto: Mike Bink
André Pielage, Heemtuin, 2022. Foto: Mike Bink
Baukje Trenning, Unter Gleichen - Kreise aus Backstein, 2022. Foto: Mike Bink
Filip Dujardin, Sequenz Nr. 3, 2022. Foto: Mike Bink
Olivier Goethals, Maçon Mêtis, 2022. Foto: Kunsthal KAdE.
ATMosphere, Fa-brick, 2022. Foto: Mike Bink
ATMosphere, Fa-brick, 2022. Foto: Mike Bink
Jan Pooling, Dachlandschaft, 2022. Foto: Kunsthal KAdE
Per kirkeby, London, 1986 & Paris I, II, VIII, 2017, Kunsthal KAdE 2022, mit freundlicher Genehmigung von Axel Vervoordt Gallery & Galleri Suanne Ottesen. Foto: Mike Bink.
Per Kirkeby, Paris I, 2017 & Zeichnungen für Backsteinskulptur, 1987. Mit freundlicher Genehmigung des Kröller-Müller Museums. Foto: Mike Bink
Suzie van Staaveren, TC3.1, 2016, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin und Willem Besslink. Foto: mike bink
Bart Lunenburg, Brick Weaving, 2022, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und Buitenplaats Doornburgh. Foto: Mike Bink
Gijs Van Vaerenbergh, Modellhaus 1/10, 2016, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und der Galerie valerie_traan. Foto: Peter Cox
Marcel Broodthaers, Chaise, briques et pelle, 1969-1973 & Skulptur, 1974, Museum Voorlinden. Foto: Mike Bink
Verschiedene Künstler, Raumübersicht Gemälde BAKSTEEN | BRICK, 2022, Kunsthal KAdE. Foto: Mike Bink.
Lisa Couwenbergh, How men and suns and cities die, 2022, mit freundlicher Genehmigung der Künstlerin. Foto: Mike Bink
Lennart de Neef, ON AIR, 2020, mit freundlicher Genehmigung des Künstlers. Foto: Mike Bink
Wim Delvoye, Concrete Mill, Sammlung M HKA/ Sammlung Flämische Gemeinschaft. Foto: Mike Bink
Raumansicht Elleboogkerk mit Tanja Smeets, buro BELéN & Bijoy Jain (Studio Mumbai). Foto: Mike Bink
Raumansicht Elleboogkerk mit Koen Mulder & Ugo Rondinone, BAKSTEEN | BRICK, 2022. Foto: Mike Bink
Latifa Echakch, Tkaf, 2011-2012, mit freundlicher Genehmigung von Kamel Mennour. Foto: Mike Bink

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