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GEGERBOYO, Erodierte Grenzen, 2025. Foto: Mike Bink

Vertikaler Text

Raumfüllende Installation in der Ellbogenkirche

Das javanische Kollektiv GEGERBOYO hat speziell für die Elleboog-Kirche eine neue Installation geschaffen

Das javanische Kollektiv GEGERBOYO die speziell für die Kirche am Ellenbogen die raumgreifende Arbeit Erodierte Grenzen: eine mehrschichtige Installation in Form eines Forts, die Kolonialgeschichte, Identität und Macht hinterfragt. Das Werk ist ein lebendiges Denkmal des Widerstands, der Erinnerung und der kulturellen Kontinuität.

Unter Erodierte Grenzen GEGERBOYO beschäftigt sich mit der sich ständig verändernden Bedeutung von Grenzen und Territorien. Das Werk zeigt, wie diese im Laufe der Geschichte des indonesischen Archipels entstanden sind und sich verschoben haben: von hinduistisch-buddhistischen Reichen wie Mataram und Majapahit und dem muslimischen Mataram über die Kolonialherrschaft Portugals, Großbritanniens und vor allem der Niederlande, die japanische Besatzung und schließlich den Unabhängigkeitskampf und die postkoloniale Zeit.

Diese historischen Machtverschiebungen gingen häufig mit neuen Formen der Gebietsabgrenzung einher, wobei Grenzen von den Kolonialmächten ab dem 16. Jahrhundert zunehmend zur Kontrolle des Handels mit wertvollen Gütern wie Nelken, Tee, Kaffee, Zucker, Chinin und Muskatnuss genutzt wurden. Dabei nahmen sie greifbare Formen wie Festungen, Häfen und hohe Zäune an, die nicht nur territoriale Macht zum Ausdruck brachten, sondern auch kulturelle Beziehungen und wirtschaftliche Strukturen definierten. Auch in der heutigen Welt wirkt diese Geschichte fort, und die Abgrenzung von Land ist nach wie vor eine Quelle von Konflikten, bei denen Machtverhältnisse, Religion, ethnische Zugehörigkeit und Ideologie eine entscheidende Rolle spielen - oft auf Kosten von Leben, Kultur und Existenzgrundlagen.

Erodierte Grenzen zeigt, dass Grenzen nicht statisch sind. Sie werden ständig neu definiert durch die Art und Weise, wie Gesellschaften sich selbst verstehen, Geschichte schreiben und Macht organisieren. GEGERBOYO bezieht ein breites Spektrum an Quellen in die Installation ein: von historischen Figuren, sowohl Helden als auch Tätern, und der offiziellen Geschichtsschreibung bis hin zu Propaganda, lokalen Erzählungen und alternativen Perspektiven. Indem sie all diese Schichten zusammenbringt, lädt die Arbeit zum Nachdenken ein: Was bedeuten Grenzen heute, und wie beeinflussen sie unsere Sicht auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft?

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