Am Samstag, den 27. Januar 2018, organisiert die Kunsthal KAdE ein Symposium in Verbindung mit der Ausstellung Tell Freedom, 15 südafrikanische Künstler. Die Teilnahme am Symposium ist für Besucher der Ausstellung kostenlos, eine vorherige Anmeldung über boekingen@kunsthalkade.nl ist erwünscht. Sprache: Englisch
Die Künstler in Tell Freedom sind inspirierende Vertreter einer Generation südafrikanischer Künstler, die größtenteils nach der Abschaffung der Apartheid aufgewachsen sind. Sie tragen diese Geschichte der Gewalt und Ungerechtigkeit mit sich, richten aber gleichzeitig ihre Pfeile auf die Zukunft und den Rest der Welt. In ihrer Arbeit untersuchen und kommentieren sie die sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten, die während der Kolonial- und Apartheidgeschichte entstanden sind. Im Rahmen des Symposiums sollen die Themen dieser Werke diskutiert und erörtert werden. Folgende Fragen sollen gestellt werden: Wie unterscheiden sich südafrikanische Künstler von Künstlern aus anderen afrikanischen Ländern? Und in welchem Verhältnis stehen die Niederlande zu den sozialen, politischen und wirtschaftlichen Ungerechtigkeiten in Südafrika?
Programm
12:30 - 13:00 Begehung
13:00 - 13:10 Begrüßung durch Manon Braat, Gastkuratorin
13:10 - 13:45 Grundsatzreferat von Pauline Burmann
Die Wahrnehmung der visuellen Kunst aus Afrika in Europa ist komplex. Woher kommt diese Wahrnehmung? Anhand verschiedener Perspektiven, z. B. einer politischen, kulturellen, mäzenatischen, ästhetischen und kolonialen, wird ein Bild der Geschichte der zeitgenössischen Kunst in und aus dem afrikanischen Kontinent gezeichnet.
13:45 - 14:15 Grundsatzrede von Mitchell Esajas
Apartheid ist eines der bekanntesten niederländischen Wörter der Welt. Die Niederländer spielten eine wichtige Rolle bei der Kolonisierung Südafrikas, doch im kollektiven Gedächtnis scheint dies oft in Vergessenheit zu geraten und der Fokus liegt eher auf den Kolonien im "Westen" und "Osten". In seiner Keynote wird Mitchell über die Bedeutung einer dekolonisierenden Geschichtsschreibung und das Erbe der kolonialen Vergangenheit in der Gegenwart sprechen.
14:15 - 14:30 Pause
14:30 - 15:15 Kurzpräsentationen der Künstler MADEYOULOOK, Lerato Shadi und Ashley Walters
15:15 - 16:00 Podiumsdiskussion über Prozesse der Dekolonisierung und die Rolle der Kunstwelt in diesem Prozess
16:00 - 16:15 Abschluss durch Moderatorin Imara Limon
Moderatorin: Imara Limon
Imara Limon ist Kuratorin am Amsterdam Museum. Sie arbeitete an den Ausstellungen "Black Amsterdam" (2016) und "Black & Revolutionary" (2017) mit und entwickelte das Programm "New Narratives", bei dem Gastkuratoren Museumssammlungen aus verschiedenen Blickwinkeln neu beleuchten. Limon ist Beraterin des Mondriaan Fund und des Amsterdam Fund for the Arts, Vorstandsmitglied von Kunsten '92 und Gewinnerin des Museum Talent Award 2017.
Sprecher: Pauline Burmann
Pauline Burmann ist Beraterin, Kuratorin und Forscherin mit Schwerpunkt auf zeitgenössischer afrikanischer Kunst, der Diaspora und Kunsttheorie. Burmann hat mit Kunstinstitutionen, Künstlern, Universitäten, Kunstschulen, Medien, Regierungen und Museen zusammengearbeitet. Sie unterrichtet zeitgenössische Kunstgeschichte auf Graduierten- und Postgraduiertenebene in den Niederlanden, England, Südafrika, Äthiopien und im Sudan. Letzte Veröffentlichungen; Stedelijk Museum Amsterdam, SMBA: "Project 1975, contemporary Art and the Postcolonial Unconscious" und "Tembe fu Libi" Moengo Festival of Visual Arts Suriname und "African Amicitiae"; Collection Thami Mnyele Foundation Arti et Amicitiae Amsterdam 2017/8. In den Niederlanden ist Burmann Vorsitzender des Vorstands der Thami Mnyele Award Foundation, einer Künstlerresidenz für Künstler aus Afrika und der Diaspora.
Sprecher: Mitchell Esajas
Mitchell Esajas hat Betriebswirtschaft und Anthropologie studiert. Er ist Präsident und Mitbegründer von New Urban Collective, einem Netzwerk für Studenten und junge Berufstätige mit unterschiedlichem kulturellem Hintergrund. Von NUC aus ist er an Initiativen beteiligt, die zur Dekolonisierung der Bildung, zu Vielfalt und Inklusion auf dem Arbeitsmarkt und zur Gründung von The Black Archives beitragen.