'Squietschend, Spiegel an der Wand. Wenig ist so bezaubernd wie die Illusion eines Spiegels. Das beweist die reizvolle Familienausstellung 'Mirror Mirror' in der Kunsthal KAdE' (FD Personal).
Zu sehen sind Arbeiten von rund 30 Künstlern und Designern aus dem In- und Ausland, die sich auf unterschiedliche Weise mit dem Phänomen Spiegel auseinandersetzen. Die Ausstellung beginnt mit einem Lächeln. Der türkische Designer Berk Ilhan, der in New York lebt und arbeitet, hat einen "mürror", einen intelligenten Spiegel, entworfen: einen Spiegel, der nur reflektiert, wenn man lächelt.
Spieglein | Spieglein in Jetzt zu sehen mit der Direktorin des Museum Voorlinden Suzanne Swarts
Die Haupthalle ist mit Installationen des dänischen Künstlers Jeppe Hein geschmückt. Sein lebensgroßes Werk "Mobile Mobile" ist zum ersten Mal in einem Museum zu sehen. Das Mobile aus Spiegeln wird von einem Heimtrainer in Bewegung gesetzt und verändert ständig die Erfahrung des Raumes. Hein: "Ich möchte die Menschen dazu anregen, sich selbst zu betrachten und sich zu fragen: "Wer bin ich?" und "Wohin gehe ich?
Sean Landers, Plankboy (Narcissus), 2019, Mit freundlicher Genehmigung des Künstlers und rodolphe janssen, Brüssel. Foto: Christopher Burke
Seit Jahrhunderten tauchen Spiegel in Kunstwerken auf unterschiedlichste Weise auf. In Amersfoort zeigt eine spielerische Ausstellung die Vielseitigkeit dieser Spiegelungen" (Trouw).
Kunstgeschichte und Geschichten
Das erste Kabinett zeigt eine kunst- und kulturgeschichtliche Auswahl von Werken. Religiöse und mythologische Geschichten (wie Narziss, Amaterasu und Venus) werden mit Literatur (wie Schneewittchen, Alice im Wunderland und Tijl Uilenspiegel) vermischt. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Verwendung des Spiegels in der Kunstgeschichte und in der Praxis der Malerei. Der Spiegel als unentbehrliches Werkzeug für das Selbstporträt und der Claudespiegel (oder schwarze Spiegel) werden besprochen. In der Volkskrant vom 23. April erschien eine schöne Bericht über den Claudespiegel. Im Auftrag der Kunsthal KAdE schuf der Künstler Jasper Hagenaar ein Werk der Anamorphose: ein Gemälde mit einem verzerrten Bild, das erst mit Hilfe des Spiegelzylinders realistisch wirkt. In ihrem speziell produzierten Themenausgabe zusätzlichen Boden. Die Ausgabe ist im KAdEShop erhältlich.
Eine typische Kunsthal KAdE-Ausstellung: kaleidoskopisch, breit gefächert. Sie beleuchtet den Spiegel aus vielen Blickwinkeln" (de Volkskrant).
Wissenschaft und Design
Der Spiegel hat besondere Anwendungen. Die Kunsthal KAdE zeigt erste Experimente wie die Sonnenspiegel des Archimedes bis hin zu neueren Konstruktionslösungen wie den Spiegeln in den Bergen von Rjukan, die ein Dorf im Winter mit "Licht" versorgen. Ein aktuelles Beispiel ist das James-Webb-Teleskop, das aus sechseinhalb Quadratmeter großen Spiegeln besteht, die in einer Rakete in den Weltraum gefaltet werden. Das Amsterdamer Künstlerduo DRIFT fertigte einen Spiegel aus synthetischem Obsidian, einem Nebenprodukt, das beim Recycling von Chemieabfällen entsteht. Es wurden auch Designlösungen für das Gesundheitswesen entwickelt, wie z. B. der Alzheimer-Spiegel von Gerjanne van Gink.
Hiwa K, Pre-Image (Porto), 2014. Video, Ein-Kanal, FullHD, Farbe, Ton, 6'35", Courtesy the artist and Prometeo Gallery Milan - Lucca
Reflektieren Sie sich selbst / Reflektieren Sie die Realität
Im dritten und vierten Kabinett sind Kunstwerke zu sehen, die die Selbstreflexion und die Reflexion der Umwelt zeigen, wie z. B. das "Mirror Piece" von Yoko Ono und die neugierigen Performances von Joan Jonas. Irina Birger schuf eigens für die Ausstellung ein neues Werk, in dem sie Spiegel mit Linien vernetzte, die dem Betrachter im Gegenzug ein dekonstruiertes Spiegelbild bieten. Ein besonderer Dokumentarfilm ist 'Svyato' von Regisseur Victor Kossakovsky. Er hat nach der Geburt seines Sohnes zwei Jahre lang alle Spiegel in seinem Haus verhüllt und die Konfrontation seines Sohnes mit dem Spiegel gefilmt; ein Film über Selbsterkenntnis und Einsamkeit. Die Videoarbeit "Mirror" des irakisch-kurdischen Künstlers Hiwa K erforscht Gefühle der Entfremdung: ein antennenartiges Objekt voller Rückspiegel fungiert als Navigationsgerät. Das Werk des amerikanisch-koreanischen Künstlers Michael Joo besteht aus zwei verspiegelten Polizeischilden. Der Angreifer wird mit sich selbst konfrontiert. Die Theatermacherin Carolien Arnold schließlich führt die Besucher in verschiedenen Aufgabenstellungen an ihr wahres Gesicht heran.
Suzan Drummen, Ohne Titel, 2021. Foto: Mike Bink
Reflexionen in der Natur
In den hinteren Räumen im Erdgeschoss und im Obergeschoss hat die Reflexion mit der Natur zu tun. Die Reflexion ist ein physikalisches Phänomen, das wir durch Wasser und Luft kennen. Die Reflexion in der Natur regt die Phantasie vieler Künstler, Fotografen und Dichter an. Für diesen Bereich hat Suzan Drummen ein neues Werk geschaffen, und Kathrin Schlegel präsentiert eine neue Interpretation ihres Werks "There Are Worse Things You Could Be Accused Of Than Being A Flower", eines Bronzeleuchters, der über dem Wasser unter der Eisenbahnbrücke neben der Kunsthal KAdE hängt.
KAdEStudio. Foto: Mike Bink
Selbst mit Spiegeln experimentieren
Im KAdEStudio können sich die Besucher auch mit dem Thema auseinandersetzen. Erleben Sie, wie es sich anfühlt, sich von allen Seiten gespiegelt zu sehen und lernen Sie, in Spiegelschrift zu schreiben! Speziell für kleine Kinder wird ein Spiegeltunnel eingerichtet. Für Familien gibt es eine Spiegelexpedition in der Stadt Amersfoort in Zusammenarbeit mit der FASadE.
Diese Ausstellung über Spiegel in der Kunst wirft so viele Fragen auf. Über die klassische Eitelkeit, den Einfluss der sozialen Medien, welches Bild von sich selbst man nach außen tragen möchte. Und vielleicht das Wichtigste: Wie sehen Sie sich selbst an und wie ehrlich sind Sie zu sich selbst?" (Besucher)
In Zusammenarbeit mit der Hochschule der Künste Utrecht (HKU) haben sich die Studenten in einem Seminar vom Phänomen der Spiegelung inspirieren lassen. Die beste Arbeit wird in der Ausstellung gezeigt.
Künstler und Designer: Carolien Arnold (NL, 1976), Irina Birger (NL, 1972), George Hendrik Breitner (NL, 1857-1923), DRIFT (NL), Suzan Drummen (NL, 1963), Olafur Eliasson (DK, 1967), Gerjanne van Gink (NL 1987), Andy Goldsworthy (UK, 1956), Douglas Gordon (UK, 1966), Bert Haanstra (NL, 1916-1997), Jasper Hagenaar (NL, 1977), Jeppe Hein (DE, 1974), Cannupa Hanska Luger (US, 1979), Bernard Heesen (NL, 1958), Hiwa K (IQ, 1975), Berk Ilhan (TR), Joan Jonas (US, 1936), Folkert de Jong (NL, 1972), Michael Joo (US, 1966), Job Koelewijn (NL, 1962), Victor Kossakovsky (RU, 1961), Sean Landers (US, 1962), LaTurbo Avedon, Claude Lorrain (FR, 1600-1682), Katja Mater (NL, 1979), Yvonne Mostard (NL, 1954), Hans Op de Beeck (BE, 1969), Yoko Ono (JP, 1933), Michelangelo Pistoletto (IT, 1933), Tanja Ritterbex (NL, 1985), Maria Roosen (NL, 1957), Kathrin Schlegel (DE, 1977), Dries Verhoeven (NL, 1976)
"Alles änderte sich an dem Tag, als der Mensch zum ersten Mal sein Spiegelbild sah." (Aus "Swjato" von Viktor Kossakowski)
Die Ausstellung Spieglein | Spieglein. Reflektieren Sie sich selbst! wurde von Judith van Meeuwen kuratiert. Die Ausstellung wurde dank der Beiträge des K.F. Hein Fonds, des Prince Bernhard Cultuur Fonds und der Gemeente Amersfoort ermöglicht.